Mein Heimgartl!

Seit kurzem hab ich einen Heimgarten, nein eigentlich keinen Heimgarten, sondern einen kleinen Garten im Heim oder besser gsagt, ein Rabattl. Mehr is es jo net. Ein kleines Rabattl eben. Zwa Meter broat und an Meter lang, wenn überhaupt.
A Freud hob i, wie alles wachst und gedeiht.

Na jo, i hob immer an Garten ghobt, damit wir uns als Familie was ersparen. Gemüse und Obst hoben wir eigentlich nie dazukauft, des hob i alles selber anbaut. Fast jeder hot an Garten ghobt mit a paar Hendln und Hosn, Bohnen und Spinot, Kraut und Ruabn und was holt so dazua ghört zum Leben.
Jetzt is es holt mehr ein Hobby… also wie sull i sogn, a Gaudium, weil bringen tuts nix, höchstens kosten. Jo, zerst muss i für´s Umstechn zohln- ja müssen tät i net aber wos wüllst mochen, wenn der Heimgärtner nach getaner Arbeit schwitzt wie a Sau und lang und brat erklärt, dass er so wenig verdient im Heim, dass er ohne Trinkgeld gar net leben könnt, na jo, dann gibst a wos her. Münzen schaut bled aus, also wird’s mindestens a Fünfer und des san dann eh schon 70 Schülling.
Dann kommen die Pflanzerln, die irgendjemand auf sein Fensterbankerl gezogen hat, gibst a wos, willst jo net neidig sein, wieder a Fünfer, sand schon 140 Schülling.
Die Gartengeräte muss ich ausborgen, a wieder a Fünfer! Jo klor, i könnt schon a Kellerabteil mieten, des wär aber noch teurer…
Und dann essen wir alle gemeinsam unser schönes Gemüse und jeder wird noch extra gelobt für die tüchtige Arbeit,- na, zohlt krieg ma fürs Gemüse nix, da Gorten gehört ja dem Heim, aber die Arbeit wird dann noch als Ergotherapie verrechnet.

Jo a so a Gartl war schon immer a guates Gschäft!
Wenns wachst, gfrei i mi trotzdem.

Viel Spaß beim Gartln!
Eure
Ermi-Oma