Markus Hirtler, Sozialmanager, hat über 20 Jahre als Pfleger, Pflegedienstleiter und Heimleiter gearbeitet. Mit seiner Kunstfigur „Ermi-Oma“ erhebt der Kabarettist seine Stimme für die Menschen, die in unserer „Altenentsorgungsgesellschaft“ nicht gerne gehört werden.
SELBSTBESTIMMUNG
Selbstbestimmung? Schwaches Herz Gestärkt Kein Durst Infusion Kein Hunger Sondennahrung Keine Freude Antidepressiva Bitte zur Toilette Mach in die Windel Ich mag gehen Du bleibst! Es ist alles zu Deinem Besten Sagt wer? Selbstbestimmung? Eure Ermi-Oma (Quelle: „3 mal 7 ist Donnerstag“ – Einfühlsame Beziehungsförderung Markus Hirtler, Werner Loder, Tina Hirtler)
Mehr lesenEs wird kälter
Der Winter klopft mit seinen eisigen Tatzen ans Fenster und hinterlässt dabei zärtliche Eisblumen. Jo jo, vielleicht wird´s jetzt wieder wie früher. Wenn die Köl´tn einagschloffen is, homma uns zsaumkuschelt und gegenseitig aufgwärmt. Vorsorge treffen is eh gscheit und wichtig. Aber Aungst hoben vor der Zukunft bringt nix. Die Aungst is a schlechter Ratgeber, auf die Liebe muaß ma hören.
Mehr lesen24Stundenpflege Schutzimpfung!
Wia i dem Franz erzählt hab, wie´s mir mit der 24 Stunden Pflege geht, hot der Franz zu mir gsogt, Ermi-Oma, des Beste wär eine 24 Stundenpflege Schutzimpfung! Wie soll des gehen hab i gsagt? Na ja, des is a Spritzn, die kriegst und 24 Stunden später brauchst nie mehr Pflege. Franz hab i gsagt, des mocht mir Aungst! Des
Mehr lesenPflegegeld
Gell Schatzerl, hob i zur Schwierigtochter gsogt, wenn i dich richtig verstanden hob, möchtest du gerne mein Pflegegeld haben, weil du mir hin und wieder zur Hand geh´st, stimmts ? Na, Oma, gschenkt wüll i gar nix. Gut, dann reden wir es uns aus, hob i gsogt. Sag du, was du dir denkst und dann und dann sog i, wos
Mehr lesenWas ist Pflege wert?
Sogt die Schwierigtochter: Du Oma, i geh dir ja immer wieder mal zur Hand und tu Dinge, für dich, die du selber nicht mehr kannst oder? Ja Herzerl, hab i gsogt und ich bin dir dafür auch dankbar, aber i spür schon seit ein paar Tagen, dass dir die Reibung zwischen Daumen und Zeigefinger mehr bedeuten würde, als ein „Vergelts´s
Mehr lesenRegressaggressionen
Ins Heim hätt i schon längst wulln, damit i meine Leut net zur Last foll, aber wia da Regress noch aktiv war, hom die Kinda imma gsogt, na Mama wir schoffen des schon, bitte bleib daham, wir holten olle zsamm, sunst is des Haus weg, die gehen ins Grundbuach und fort is des Häuserl. Es is imma schwieriger gworden, amol
Mehr lesenTubletten Wahl
Oma, bitte geh doch endlich amol zum Doktor und loss da Bluat ozapf´n, damit wir wissen, wos mit dir eigentlich los is, warum du dein Stützstrumpf nicht mehr allein anziehen kannst. Dann spar ma uns des Diskutieren, des Umanaundaführen und das die aundern Leit dei Pflegegöd kassieren. Da Hausarzt hot mir an holben Liter Bluat obzapft und daunn hot er
Mehr lesenBeim Hausarzt
Neulich sind mir die Tubletten ausgangen, hab i mi gleich in da Fruah auf’n Weg zum Dokta gmocht. Die leeren Tublettenschachteln hab i mitgnommen. damit er net in sei Kartei schaun muaß, dann is er beim Rezeptausstellen schneller. Jeden Tog soll ich 27 Tubletten schluck‘n, drei davon san rot und zwa san gölb mit schworze Punkte drauf,- i glaub die
Mehr lesenFrühlingserwachen
Hiatzt is es wieder so weit, da Frühling kummt, i gfrei mi! Die Bienen werden wieder summan- falls es noch welche gibt- die Palmkatzerl werden wieder so flauschig sein und da graue Gatsch wird durch a saftig grüne Wiesn ersetzt. I gfrei mi! Olladings kaun bei uns im Oitasheim des Frühlinkserwachen jeden Tog sein. Also wenn di die Spätdienstschwesta am
Mehr lesenI was net, I was net!
lwas net warum da Tod mi net holt. Amend bin i Eam schon zu kolt oder z’olt. Die Aundern sterben dahin wie die Fliagn und i tua den gaunzen Tog nur liegen. Mit Papperl werd i vullgstopft, direkt in Schlauch und woschen tuans mich auch. l hob immer gern glebt, aber …? Jo jo die Aundern hoben leicht lochen, de
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